Zinsen: Jüngster Anstieg ist ausnahmsweise ein positives Signal
Steigende Zinsen sind normalerweise Gift für die Börse. Dieses Mal könnte es anders sein – der jüngste Anstieg in den USA ist eher positiv für den Markt allgemein wie auch für unsere Value-Strategie.
Am US-Anleihenmarkt war die Dynamik in den letzten Monaten sehr hoch. Zunächst sind die Kurse wegen der Inflationsberuhigung und der Aussicht auf die erste Zinssenkung der FED kräftig gestiegen – und damit vice versa die Renditen gesunken. Seit Mitte September war dann aber über alle Laufzeiten eine kräftige Gegenbewegung nach oben bei den Renditen zu beobachten. Wir halten das insgesamt für ein gutes Zeichen, da sich die Zinsstrukturkurve damit positiv verändert hat.
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FED reagiert auf verbesserte Inflationslage
Mitte September hat die FED den Zinssenkungszyklus mit einer deutlichen Reduktion des Leitsatzes um 50 Basispunkte auf 4,75 bis 5,00 % gestartet. Die Basis dafür waren die deutlichen Fortschritte bei der Bekämpfung der Inflation, die seit März von 3,5 % auf zuletzt 2,4 % gesunken ist. Diese Entwicklung hatte am Anleihenmarkt im Sommer zu einer deutlichen Reduktion der Renditen geführt, die zu einer Abwärtsverschiebung der Zinsstrukturkurve von Mai bis August geführt hat
Zinsstruktur nicht mehr invers
Im September ist der Trend allerdings mit einer ersten kräftigen Erholung der Renditen seit Monatsmitte gedreht. Das kann zunächst als simple Gegenbewegung auf die zuvor hohen Abschläge gewertet werden, zumal sich die Strukturkurve immer noch deutlich unter den Jahreshöchstständen bewegt hat. Eine Rolle spielt aber sicherlich auch die immer noch hartnäckig hohe Inflations-Kernrate in den USA, die bei 3,3 % liegt und ohne weitere Fortschritte den Spielraum der FED für weitere Zinssenkungen begrenzen könnte.
Der jüngste Renditeanstieg am Markt hat aber auch einen positiven Aspekt, denn insgesamt war er am langen Ende deutlicher als bei kurzen Laufzeiten. Erstmals seit längerer Zeit sind die Renditen von 10-jährigen Anleihen wieder höher als bei 2-jährigen und die Struktur ist damit in diesem Zeitraum nicht mehr invers!
Besser als der DAX
Seit Auflage hat der Value-Stars-Deutschland-Index den DAX deutlich geschlagen.
Fazit
Die Renditen von US-Staatsanleihen sind im Sommer kräftig gesunken, zuletzt aber wieder gestiegen. Das könnte auf ein begrenztes Zinssenkungs-Potenzial der FED wegen einer nach wie vor hohen Inflations-Kernrate hinweisen. Zugleich hat sich die Zinsstrukturkurve nach einer langen inversen Phase (bei 2- bis 10-jährigen) jetzt normalisiert, und das werten wir als abnehmende Sorge vor einer US-Rezession und damit als eindeutig positives Signal – für den Markt insgesamt wie auch für unsere Depotauswahl.
Seit seiner Auflage im Juni 1999 hat das Musterdepot des Anlegerbriefs bereits eine Rendite von 2.592 % erzielt, während der DAX im gleichen Zeitraum um 263 % gestiegen ist (Stand 21.10.2024, 17:40 Uhr).
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